Lymphdrainage


Der Ausdruck Lymphdrainage hat sich als Kurzbezeichnung für die physikalische Lymphdrainage- und Ödemtherapie eingebürgert.

 

Lymphdrainagetherapie:

 

Es ist ein physikalisches Behandlungsverfahren, bei den spezielle Handgriffe großflächig, kreisförmig und gleichzeitig in Richtung der herzwärts gerichteten Flüssigkeitsströmung des Lymphgefäßes so ausgeführt werden, daß eine langsame und gerichtete Gewebsverformung resultiert.

 

Durch häufige Wiederholung des Griffes während einer Behandlung wird die Muskelautomatie der Lymphgefäße (Lymphvasomotorik) so angeregt, daß diese sich noch bis zu Stunden danach verstärkt kontrahieren (zusammenziehen) können. Durch monatelange Anwendung wird eine Steigerung der Lymphtransportkapazität erreicht und die Ausbildung von funktionsfähigen Lymphgefäßkollaterale (Nebengefäße) der Haut gefördert.

 

Bei Ödemen werden zusätzlich sogenannte Ödemgriffe angewendet, welche eine verstärkte Flüssigkeitsaufnahme durch die Lymphkapillare und die venösen Blutkapillaren bewirken. Vor und nach Anwendung der Ödemgriffe werden jeweils die Lymphdrainagegriffe durchgeführt.

 

Das Lymphsystem

 

Das Lymphsystem ist ein Nebenfluß des venösen Systems und für den Abtransport von Stoffwechselprodukten, großen Zellen und Flüssigkeiten zuständig, die vom venösen System nicht aus dem Bindegewebe entfernt werden können.

Das Lymphsystem ist medikamentösen Therapien bisher nicht zugänglich. Es kann zur Zeit nur durch physikalische Ödemtherapie, die aus manueller Lymphdrainage und Kompres-sionsbehandlung besteht, beeinflußt werden.

Diese physikalische Ödemtherapie ist daher neben der sonst üblichen schulmedizinischen-internistischen Therapie das wichtigste Instrument für die Behandlung.

 

Was sind Ödeme?

 

Ödeme sind sichtbare Schwellungen, die zu Schweregefühl, Bewegungsbehinderung, Leistungsminderung, Spannungsschmerzen und mehr oder weniger starken psychischen Belastungen, sowie zu verschiedenen Komplikationen (z.B. Erysipel = Wundrose) führen können.

Ziel der physikalischen Ödemtherapie ist, durch Ödemverminderung, Beschwerden zu beseitigen.

 

Es gibt primäre und sekundäre Lymphödeme. Bei den primären Lymphödemen handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung und beim sekundären Lymphödem um eine im Laufe des Lebens erworbene Schädigung des Lymphsystems (z.B. nach operativer Lymphknotenentfernung oder Operation allgemein).

 

Die Lymphdrainage ist eine Kassenleistung und wird vom zuständigen Arzt, wenn erforderlich, durch Rezept verordnet.